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Datum: 29.01.2024

Städte und Gemeinden befassen sich mit Klimawandel

  • Landratsamt stellte das Thema Klimaanpassung in Baugebieten in den Fokus einer Informationsveranstaltung für Kommunen

Die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits deutlich spürbar. Zunehmende Extremwetterereignisse wie Starkregen und Hitzeperioden stellen Städte und Kommunen vor neue Herausforderungen, für die sie sich wappnen müssen. Um die Gemeinden dabei zu unterstützen, hat die Klimaschutzmanagerin des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen, Theresa Dehmel, im Januar zur Informationsveranstaltung „Klimaschutz und Klimaanpassung in Baugebieten“ ins Landratsamt eingeladen. Teilnehmer waren Bürgermeister, Kreisräte, der Jugendkreistag sowie Vertreter der Kommunen aus dem Bau-, Klima- und Umweltbereich.

Eingangs wies Landrat Peter von der Grün darauf hin, dass sich Städte und Kommunen zukunftsfähig und nachhaltig aufstellen müssten, um durch verschiedene Maßnahmen ihre Klimaresilienz und somit ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel zu stärken. Wichtig ist hierbei, energetische und klimatische Belange in der Stadt- und Kommunalplanung frühzeitig und ganzheitlich zu berücksichtigen, um spätere Schäden und damit verbundene Kosten zu vermeiden. Dass das Handeln dringlich ist, betonten Dr. Teresa Zölch, Mitarbeiterin des Referats für Klima und Umwelt in München, sowie Sandra Feder, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität München am Lehrstuhl für Strategie und Management der Landschaftsentwicklung. Die beiden Expertinnen referierten über klimaresiliente Stadtquartiere und wiesen dabei auf Handlungsmöglichkeiten wie zum Beispiel den Ausbau der grünen
Infrastruktur, hin. Mit grüner Infrastruktur sind beispielsweise Dach- und Fassadenbegrünung sowie Bäume, Grünflächen, etc. gemeint. Anschließend stellten sie das Projekt „Grüne Stadt der Zukunft“ vor, an dem beide mitgearbeitet haben. Bei diesem Projekt wird angestrebt, Städte und Kommunen bei der Erreichung ihrer klimapolitischen Ziele zu unterstützen. Die dabei erarbeiteten Checklisten, Steckbriefe, Leitfäden und Bewertungsmatrizen können Interessierte unter dem Link www.gruene-stadt-der-zukunft.de einsehen.

Ein positives Beispiel für ein Klima-Projekt in Baugebieten stellte Burgheims Bürgermeister Michael Böhm vor. Burgheim realisierte 2019 das erste Kalte-Nahwärmeprojekt Bayerns. Dieses innovative System nutzt im Gegensatz zu üblichen Nahwärmenetzen relativ niedrige Temperaturen und versorgt insgesamt 40 Häuser in Burgheim effizient mit Wärme aus dem Erdboden. Auch die Stadt Neuburg präsentierte ein Praxisbeispiel. Birgit Bayer-Kroneisl, Leiterin der Stabstelle Umwelt und Agenda 21 der Stadt Neuburg, wies darauf
hin, dass die Stadt energiesparende Bauweisen, ökologische Aspekte beim Bau sowie den Einsatz erneuerbarer Energien fördert. Dazu findet bereits seit 2017 eine "Positivliste für den Verkauf kommunaler Grundstücke" Anwendung. Dabei erhalten Grundstückseigentümer Punkte, wenn sie Maßnahmen in den genannten Bereichen realisieren. Je nach erreichter Punktezahl werden bis zu maximal 20 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche rückerstattet. 

Die Informationsveranstaltung „Klimaschutz und Klimaanpassung in Baugebieten“ wurde im Zuge der Umsetzung der Maßnahmen, die im digitalen Energienutzungsplan für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen festgeschrieben wurden, durchgeführt.