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Landschaftsbestandteile

Wellheimer Trockental

Nach dem bayerischen Naturschutzgesetz (Art. 12) sollen Teilflächen in der Natur geschützt werden, die für Tier- und Pflanzenwelt und für die Entwicklung und den Erhalt von Naturhaushalt und Biotopverbundsystemen von Bedeutung sind oder zur Belebung des Landschaftsbildes beitragen. Insbesondere Moore, Parks, Baum- und Gebüschgruppen, Feldgehölze und Streuwiesen werden als Landschaftsbestandteile ausgewiesen.

Frosch auf Stein

Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gibt es sieben solcher Gebiete, die zusammen eine Fläche von 15,3 ha (ca. 0,2% der Landkreisfläche) einnehmen.

Alte Sandrach

Der Landschaftsbestandteil „Alte Sandrach“ ist ein Altarm des Flusses Sandrach, der sich zwischen der Gemeinde Weichering und Ingolstadt in weitläufigen Windungen durch Feuchtflächen und Gehölzbestände schlängelt. Die Erhaltung dieses noch weitgehend naturbelassenen Gebietes trägt zur Stabilisierung des Naturhaushaltes bei und kommt den zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, die auf solche ökologisch hochwertigen Feuchtgebiete angewiesen sind, zugute.

Amphibien, wie der Grasfrosch und die Erdkröte, Vögel wie das Bläßhuhn, der Zilpzalp, das Rebhuhn oder die Rohrammer, und Säugetiere (Hermelin, Zwergmaus,...) sind an der „Alten Sandrach“ beheimatet. Das Gewässer wird außerdem von Rohrkolben und Rohrglanzgras sowie Weiden, Erlen, Eichen, Ulmen und anderen Baumarten gesäumt.

Altwasserarm »Schwadern«

Der Landschaftsbestandteil „Schwandern“ westlich von Heinrichsheim beinhaltet zwei offene Wasserflächen, Rückstände eines ehemaligen Altwassers, welche von großflächigen Schilfflächen sowie Weiden, Erlen und Birken eingefasst werden.

Diese Umgebung, die von landwirtschaftlich genutzten Flächen umschlossen wird, beherbergt unter anderem Vögel, wie den Feldschwirl, die Rohrammer, den Teichrohrsänger und die Feldlerche.

Des weiteren finden hier viele Insekten (Großlibellen und Großschmetterlinge) den von ihnen benötigten Lebensraum. Besondere Bedeutung kommt dem Altwasser „Schwandern“ jedoch als Laichgewässer für Amphibien, wie den Wasserfrosch, zu.

Auwald Eila

Der Seidelbast
Der Seidelbast

Der Landschaftsbestandteil „Auwald Eila“ befindet sich inmitten einer ausgeräumten Feldflur ca. 500 m westlich von Gerstetten und gehört zur Gemeinde Brunnen. Er erstreckt sich über eine Fläche von 1,069 ha und birgt eine vielfältige Flora und Fauna.

Neben Schwarzerlen und Stieleichen wachsen unter anderem auch Traubenkirschen, Liguster und Seidelbast im Auwald Eila. Auf einer Erhebung etwa in der Mitte des Waldes sind vereinzelt Fichten, Kiefern und Buchen zu finden.

In der dichten Krautschicht am Boden, welche mit Buschwindröschen, Schlüsselblumen und dem seltenen Salomonssiegel durchsetzt ist, finden zahlreiche Insektenarten Unterschlupf. Darüber hinaus bietet der Auwald Eila auch viele Nistgelegenheiten für Vögel.

Halbtrockenrasenhang westlich Joshofen

Der Halbtrockenrasenhang am westlichen Rand von Joshofen war einst ein Steinbruch.

Schafe Joshofen

Jetzt erstreckt sich auf einer Fläche von 4,3 ha und über eine Länge von 600 m ein einzigartiges, als Landschaftsbestandteil geschütztes Gebiet, das von Halbtrockenrasen mit kleineren Gebüschen in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und einem kleinen, alten Eichenbestand geprägt ist. 

Trockenrasenhang Joshofen

In dieser Umgebung fühlen sich nicht nur verschiedene Insektenarten, z.B. Wildbienen und Schmetterlinge, sondern auch Eidechsen, Blindschleichen und andere Reptilien wohl. Unter den zahlreichen auf Trockenrasen heimischen Pflanzen finden sich sogar der Enzian und die bedrohte Küchenschelle.

Um eine Verbuschung dieses Gebietes zu unterbinden und diesen wertvollen Lebensraum auf Dauer zu erhalten, ist eine regelmäßige Pflege des Halbtrockenrasens, z.B. durch Schafbeweidung, notwendig.

Leinfelder Altwasser

Pirol
Pirol mit Nest

Der Landschaftsbestandteil „Leinfelder Altwasser“ besteht aus einem Inselgrundstück, das von einem Altwasserarm der Paar umschlossen ist. Es befindet sich bei Schrobenhausen, etwa 600 m nordöstlich der Arnoldsmühle.

Das noch weitgehend unberührte Gebiet bietet vielen Fisch- und Insektenarten Lebensraum und wird darüber hinaus von zahlreichen zum Teil gefährdeten Vogelarten, wie dem Pirol, als Brutgebiet genutzt.

Seeäcker westlich Irgertsheim

Nördlich von Bergheim und nordwestlich von Irgertsheim befindet sich das Gebiet „Seeäcker westlich Irgertsheim“, eine Feuchtwiesenfläche, welche mit Seggen- und Schilfbeständen bewachsen ist.

Zentrum dieses Landschaftsbestandteils ist eine Geländemulde und ein in ost-westliche Richtung verlaufender Graben, die beide im Sommer weitgehend ausgetrocknet, im Frühjahr aber mit Sickerwasser überflutet sind, so dass zeitweise eine 5000 qm große Wasserfläche entsteht. Dieser Teich wird gerne von Zugvögeln aufgesucht, die auf dem Flug in ihre Sommer-oder Winterquartiere hier Nahrungs- und Lebensraum finden.

Darüber hinaus bieten die „Seeäcker westlich Irgertsheim“ zahlreichen bedrohten Amphibienarten, wie der Knoblauchkröte oder dem Laubfrosch, Unterschlupf. Sie nutzen die mit Wasser überschwemmte Wiesensenke als Laichgewässer. Der Ungewöhnliche Wanderläufer, eine Laufkäferart, wurde hier erstmals in ganz Bayern nachgewiesen. Eine einmalige Seltenheit stellt außerdem der Blattfußkrebs (Lepidurus apus) – ein kleiner Urzeitkrebs - dar, der bayernweit ausschließlich in den „Seeäckern westlich Irgertsheim“ zu finden ist.