Inhalt

Wiesenbrütergebiete

Wiesenbrüter

Zu den Wiesenbrütern zählen alle Vogelarten, die ihr Nest in Wiesen oder Weiden anlegen, also auch die bekannten Arten Feldlerche, Wachtel und Rebhuhn. In den Feuchtwiesen der Wiesenbrütergebiete im Donaumoos und Paartal stehen die Arten Großer Brachvogel, Kiebitz, Wiesenpieper, Grauammer, Braunkehlchen, Wachtelkönig und Bekassine im Fokus.

Lebensraum

Die meisten Wiesenbrüter leben in Wiesengebieten, die noch einen hohen Anteil an Feuchtwiesen enthalten. Besonders für den Großen Brachvogel ist die Offenheit der Landschaft sehr wichtig. Dicht mit Baumreihen und Hecken bestandene Wiesengebiete werden nicht besiedelt. Auch zu Wäldern und Siedlungen hält er einen großen Abstand. Ebenso wichtig ist eine hohe Bodenfeuchte, da viele Wiesenbrüter ihre Nahrung durch Stochern im Boden finden. Gerade in Trockenperioden sind daher feuchte Mulden und Senken lebensnotwendig. Daneben ist ein ungedüngter und somit magerer, lichter Wiesenbewuchs erforderlich; dichte Fettwiesen werden gemieden. Auch ein später Schnittzeitpunkt ab 15.06. ist um das Gelege notwendig, damit die Jungvögel nicht durch Mähen getötet werden.

Bestand und Gefährdung

Die Entwässerung von Feuchtwiesen durch Drainagen und Entwässerungsgräben, die Umwandlung von Wiesen in Ackerland, die professionelle Düngung seit Ende des 2. Weltkrieges sowie die früheren Mäh-Termine haben viele Wiesenbrüter-Arten selten werden lassen. Auch in Folge von Prädation (vorallem Fuchs) und Jagd in den Überwinterungsgebieten sind die Bestände gefährdet. Deshalb gelten die Wiesenbrüter nicht nur im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, sondern bayern- und deutschlandweit als bedroht. Die wichtigsten Lebensräume der Wiesenbrüter im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sind die Wiesengebiete in den Donaumoos-Randlagen sowie im Paartal. Hier kommt der in Bayern leider immer seltener werdende Große Brachvogel noch mit ca. 21 bis 23 Brutpaaren vor. Bayernweit hat das Donaumoos deshalb eine hohe Verantwortung für den Schutz dieses seltenen Vogels. Trotz der großer Schutzbemühungen im Landkreis ist die Bestandsentwicklung im Donaumoos leider negativ, während die Zahlen im Paartal weitgehend stabil sind. Nur mehr sporadisch brüten Braunkehlchen und Bekassine. Auch Grauammer und Wiesenpieper sind selten geworden. Der Kiebitz kommt in Donaumoos noch recht zahlreich vor, aber auch hier gehen die Bestände zurück.

Schutz

Zum Schutz der Wiesenbrüter werden ca. alle 5 Jahre vom Landesamt für Umwelt die Brutplätze erfasst und abgegrenzt. Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hat zudem für die Wiesenbrütergebiete bei Obermaxfeld, Rohrenfels, Untermaxfeld und Waidhofen spezielle Verordnungen mit Betretungsregelegungen während der Brutzeit erlassen. Im Wiesenbrüter-Schutz verwendet der Landkreis eine seit Jahren bestehende Wiesenbrütergebiets-Abgrenzung, innerhalb der besondere Schutzbemühungen getroffen werden. Zum einen kauft der Landkreis hier Flächen an, um diese zu extensivieren, Flachseigen anzulegen und im Sinne der Wiesenbrüter zu bewirtschaften. Zum anderen besteht hier die Möglichkeit für Landwirte, mit der unteren Naturschutzbehörde Verträge zum Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) abzuschließen, die den Düngeverzicht und einen späteren Mähzeitpunkt beinhalten.

Was kann jeder einzelne zum Schutz unserer Wiesenbrüter tun?

  • Meldung von Brutplätzen des Gr. Brachvogels und Kiebitz
  • Meidung von Brutplätzen bzw. Wiesenbrütergebieten während der Brutzeit vom 15.03. bis 15.06.; kein Verlassen von Wegen; Anleinen von Hunden. Vorallem die Betretungsregelungen in den Wiesenbrütergebieten Ober- und Untermaxfeld, Rohrensfels und Waidhofen sind zu beachten.
  • Kommunen können durch die Ausweisung von Ausgleichsflächen in Wiesenbrütergebieten den Schutz der Vögel unterstützen

Liste der Wiesenbrütergebiete im Landkresi Neuburg-Schrobenhausen