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Naturdenkmäler

Frauenschuh
Frauenschuh

Eine Vielzahl von Einzelschöpfungen der Natur, deren Erhaltung wegen ihrer hervorragenden Schönheit oder Eigenart oder ihrer ökologischen, wissenschaftlichen, geschichtlichen, volks- oder heimatkundlichen Bedeutung im öffentlichen Interesse liegt, sind im Kreisgebiet als Naturdenkmäler geschützt.

Insgesamt sind im Landkreis über 100 Einzelschöpfungen bzw. flächenhafte Naturdenkmäler geschützt. Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ist auch künftig bestrebt, weitere schützenswerte Flächen als Naturschutzgebiete, Landschaftsschutzgebiete, Landschaftsbestandteile oder Naturdenkmäler unter Naturschutz zu stellen.

Die Vielzahl der Naturdenkmäler im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gliedert sich in flächenhafte Naturdenkmäler und Einzelschöpfungen der Natur.

Flächenhafte Naturdenkmäler umfassen ein größeres Landschaftsstück, welches aus ökologischer oder auch heimatkundlicher Sicht von Bedeutung ist.

Flächenhafte Naturdenkmäler 

»Kräutelbuck« mit Alleen und Felspartien beim Schloss Bertoldsheim

Das unter dem Namen „Kräutelbuck mit Alleen und Felspartien“ bekannte Naturdenkmal ist eine zum Schloss Bertoldsheim bei Rennertshofen gehörige Parkanlage (Karte). Auf einem Areal von ca. 3,5 ha wechseln sich Felspartien mit Mischwaldgehölzen und Alleen ab. Der Erhalt des „Kräutelbuck“ als Teil der Schlossanlage ist laut Verordnung nicht nur von ökologischer, sondern auch von geschichtlicher und heimatkundlicher Bedeutung.

Hangmoor bei Aschelsried

Dieses kleine Flachmoor befindet sich ca. 500 m nördlich der Ortschaft Aschelsried in der Gemeinde Karlskron. Es wird durch einen Weg in zwei Flächen geteilt und hat eine Gesamtfläche von etwa 0,7 ha. Verschiedene seltene und für Flachmoore typische Pflanzenarten sowie ein Schilfbestand kennzeichnen das „Hangmoor bei Aschelsried“ und verleihen ihm ökologische und landschaftsprägende Bedeutung.

Laubholzbestand »Am Katzenbickl« bei Aschelsried

Maiglöckchen am Katzenbickl
Maiglöckchen am Katzenbickl

Der „Katzenbickl“ ist ein ca. 600 m nordöstlich von Aschelsried gelegener, 1,3 ha großer Laubholzbestand. Er weist vor allem Eichen, Zitterpappeln und eine sehr artenreiche Krautschicht auf und zeichnet sich zudem durch ein beträchtliches Vorkommen an Maiglöckchen aus.

Aber auch das Auftreten von Wildrose, Hartriegel und Weißdorn trägt zur ökologischen Bedeutung dieses Laubwaldes bei. Um diese zu Pflanzenvorkommen zu erhalten, sind laut Verordnung Veränderungen der Bodenbeschaffenheit sowie Rodungen untersagt.

»Zensi-Schütt« bei Karlskron

Das ca. 1 ha große Naturdenkmal „Zensi-Schütt“ befindet sich in der Gemeinde Karlskron zwischen Probfeld und Bofzheim. Die ehemalige flache Kiesgrube ist nun eine Feuchtfläche, wie sie früher für das Donaumoos typisch war, heute dort aber nur noch sehr selten vorkommt. Daher unterliegt sie dem Schutz der Verordnung als flächenhaftes Naturdenkmal. Schilfröhrichte und Kleinseggenbestände sowie Weidenbüsche prägen das Bild der „Zensi-Schütt“. Neben vielen stark bedrohten wasser- und schilfbewohnenden Vogelarten findet sich in diesem Gebiet der dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, eine besonders bedrohte Schmetterlingsart. Ein besonderer Schutzwert kommt der „Zensi-Schütt“ auch wegen ihres hohen Vorkommens an gefährdeten Pflanzen, z.B. der Mehlprimel, dem Weidenalant oder dem Frühlingsenzian, zu.

Halbtrockenrasen »Hennenweidach« bei Bergheim

Hennenweidach im Winter
Hennenweidach im Winter

In der Gemeinde Bergheim, nördlich des Gehöfts Hennenweidach erstreckt sich über eine Fläche von 2,5 ha das gleichnamige Naturdenkmal. Dieses Gebiet ist geprägt von Halbtrockenrasen- und Heideflächen, von lichten Eichen- und Kiefernbeständen sowie von Lärchen-, Fichten- und Pappelanpflanzungen.

Die Schutzverordnung bezieht sich insbesondere auf den Halbtrockenrasen „Hennenweidach“ wegen seiner weitgehend naturnahen Vegetation. Zahlreiche seltene Pflanzen (z.B. die Küchenschelle), Schmetterlingsarten, Wildbienen, Käfer und Vögel, wie der Neuntöter und der Steinschmätzer sind hier beheimatet.

Auwaldgehölz in Alteneich

Dieses Auwaldstück liegt am Südwestrand der Ortschaft Alteneich in der Gemeinde Berg im Gau. Die Verordnung stellt eine Fläche von 0,78 ha unter Schutz, über die sich ein extensiv genutzter Mischwald erstreckt, bestehend u.a. aus Eichen, Eschen, Birken, Erlen, Buchen, Kiefern und Fichten. Vor allem für viele Vogel- und Insektenarten ist der Erhalt dieser zum Teil sehr alten Bäume von großer Bedeutung.

Antoniberg mit Strudelloch bei Stepperg

Antoniuskapelle
Antoniuskapelle auf dem Antoniberg

Südöstlich von Stepperg im Markt Rennertshofen befindet sich der Antoniberg, ein Jurasteilhang, der sich bis zur Donau erstreckt. Während der Hauptteil dieses Naturdenkmals mit Laubmischwald bestockt ist, gedeihen am südlichen Hangteil zur Donau hin vor allem Halbtrockenrasen und wärmeliebende Sträucher wie Wacholder.

Weil der Antoniberg land- und forstwirtschaftlich fast nicht genutzt wird, hat sich hier die Umgebung noch in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Die Schutzverordnung soll garantieren, dass es auch in Zukunft so bleibt.

Strudelloch
Strudelloch

Außerdem ist, um ein Zuwachsen des offenen Halbtrockenrasens mit Gehölz zu verhindern und die Artenvielfalt dort zu sichern, Hüteschäferei erforderlich.

Eingebettet in die Landschaft liegen zwei Kapellen, welche über einen Weg mit einer mindestens 300 Jahre alten Lindenallee erreicht werden können. Eine weitere Besonderheit ist das sogenannte „Strudelloch“, eine Ausspülung im Kalkfelsen am westlichen Fuß des Antoniberges.

Sanddüne bei Laag

Diese drei bis sechs Meter hohe Sanddüne in der Gemeinde Waidhofen, zwischen Laag und Kaifeck, stellt ein Relikt aus der Eiszeit dar. Wegen ihrer charakteristischen Bodenform und eines ca. 60-80 Jahre alten und naturnahen Kiefernbestandes ist die „Sanddüne bei Laag“ nicht nur aus geologischer, sondern auch aus ökologischer Sicht interessant und wertvoll.

Einzelschöpfungen der Natur

Große Birke

Einzelschöpfungen der Natur sind zumeist alte Bäume oder eigentümlich geformte Felsbrocken, die ökologisch und geschichtlich interessant sind. Im Landkreis gibt es über 100 solcher Einzeldenkmäler.


Steine bei der Willibaldskapelle

Etwa 2 km westlich von Attenfeld befindet sich mitten im Wald die Willibaldskapelle. Im nahen Umkreis dieses kleinen Bauwerks sind einige 1,90 m lange, 1 m breite und ca. 70 cm hohe Gesteinsbrocken zu finden. Sie sind eigentümlich geformt und weisen auf ihrer kantigen Oberfläche mehrere Vertiefungen von 25 cm Durchmesser auf.

Sommerlinde bei Aschelsried

Sommerlinde vor Aschelsried

Dieser mächtige, freistehende Baumriese befindet sich am westlichen Rand der Ortschaft Aschelsried. Mit einer Höhe von etwa 30 Metern und einem Alter von ca. 370 Jahren zählt die Sommerlinde zu den größten und ältesten Bäumen im Landkreis. Dicht beim Stamm des Baumes, überschattet von dessen gleichmäßiger Krone, steht eine kleine Feldkapelle.

»Hexenmantln« - drei Sandföhren bei Schrobenhausen

Bei diesem Naturdenkmal in der Nähe von Schrobenhausen handelt es sich um drei Föhren, deren Stämme ineinander verschlungen sind. Aufgrund dieser ungewöhnlichen Wuchsform wird das Denkmal im Volksmund auch „Hexenmantln“ genannt. Die drei Bäume, welche eine Höhe von ca. 15 Metern besitzen und etwa 180 Jahre alt sind, tragen mit ihren schirmförmigen Kronen erheblich zur Schönheit des Landschaftsbildes bei.

Lindenallee am Kirchberg in Ried

Lindenallee

Die Kirche von Ried im Kreis Neuburg erreicht man über einen Kreuzweg, welcher von 13 wunderschönen, alten Linden gesäumt wird.

Holzkirchener Kirchenlinde in Ehekirchen

Dieser wunderschöne Lindenbaum wurde vermutlich Ende des 30-jährigen Krieges in der Gemeinde Ehekirchen im Ortsteil Holzkirchen gepflanzt. Mit einem Umfang von 7 m und einer Höhe von über 20 m prägt er das Bild der Umgebung.