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Datum: 13.08.2021

Ausstellung zu Wasserdrachen

Im Aueninformationszentrum wurde eine Ausstellung des Nationalparks Donauauen in Österreich zum Kammmolch aufgebaut.

Bild vergrößern: Donau-Kammmolch - Triturus Dobrogicus © nationalpark donauauen
Donau-Kammmolch - Triturus Dobrogicus

Die Männchen der Kammmolche bilden im Frühjahr den namensgebenden Kamm aus. Damit beeindrucken sie die Weibchen und fächeln ihnen mit dem Schwanz Duftstoffe im Wasser zu. Der gezackte Rückenkamm lässt diesen Lurch aussehen wie einen Drachen im Miniaturformat. Dabei wird das faszinierende Aussehen des Wasserdrachens genutzt, um auf die Situation und die Bedürfnisse der Amphibien generell aufmerksam zu machen: Denn überall in Europa gehen die Bestände der Amphibien zurück, der Kammmolch gehört dabei zu den stark gefährdeten Arten.

Ohne Pufferstreifen landen chemische Rückstände aus der Landwirtschaft oft direkt in den Gewässern; diese greifen die empfindliche Haut der Amphibien an. Die Trockenlegung von Feuchtgebieten durch die Absenkung des Grundwasserspiegels oder das Zuschütten von Kleingewässern führt zur direkten Vernichtung der Bestände. Fische, die zum Beispiel von Anglern in Tümpel und Weiher gesetzt werden, fressen Eier und Kaulquappen von Lurchen sehr effektiv auf. Der Straßenverkehr vernichtet gerade zur Laichwanderung große Mengen von erwachsenen und jungen Amphibien. Gegen diese sehr unterschiedlichen Faktoren helfen auch nur sehr verschiedene Strategien: Die Neuanlage von Gewässern gestaltet sich, je nach Untergrund, nicht immer einfach. Die Untertunnelung von Straßen in der Nähe von Feuchtgebieten ist teuer, aber effektiv. Gartenteiche können zumindest für weniger anspruchsvolle Amphibien wertvoll sein.

All diese verschiedenen Aspekte aus dem Leben der Kammmolche stellt die Ausstellung im Auenzentrum dar. Eine Fotowand und ein interaktives Spiel ergänzen die fachlichen Informationen.

Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und das Auenzentrum beteiligen sich an der donauweiten Kooperation der Schutzgebiete (DANUBEPARKS). Im Rahmen des Projektes Transdanube Travel Stories kann der Austausch entlang der Donau finanziert werden. Das Aueninstitut hat über eine Masterarbeit Amphibien im Auwald zwischen Neuburg und Ingolstadt untersucht und in fünf Auentümpeln den in Bayern stark gefährdeten Kammmolch gefunden.
Der Vorsitzende des Fördervereins Auenzentrum Neuburg e.V., Landrat Peter von der Grün und der Geschäftsführer Siegfried Geißler vom Auenzentrum freuen sich über die spannende Ausstellung.