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Datum: 10.06.2024

Wiesenbrüterprojekt reicht bis nach Marokko

Was verbindet Waidhofen und Marokko? Komische Frage könnte man meinen, aber seit April 2024 kann man diese Frage aus Sicht des Artenschutzes ziemlich genau beantworten.

Am 24. April 2024 um 12:15 Uhr Ortszeit, wird in der marokkanischen Lagune „Merja Zerga“ ein Vogel gesichtet. Das allein wäre noch keine Nachricht wert, allerdings handelt es sich bei der Lagune um das wichtigste Feuchtgebiet Marokkos. Hier brüten verschiedene Arten wie die Kapohreule, verschiedene Seeschwalben, Kiebitze und Rotflügel-Brachschwalben. Es ist zudem ein sehr wichtiges Gebiet für verschiedene durchziehende Vögel und Individuen, welche die Lagune zur Überwinterung nutzen.

Auf der Bootsfahrt mit dem Guide Hassan Dali konnten Nadine Tod und Patrick Mösinger einen Brachvogel beobachten, der links einen roten Farbring trug und am rechten Bein einen weißen Ring mit Schrift erkennen ließ. Die Kombination aus beiden Farbringen und der aufgedruckten Nummer verriet, dass es sich um ein im Jahr 2023 in Waidhofen geschlüpftes Küken handelt – ein echter Bayer also.

Junge Brachvögel aus Bayern verbringen für gewöhnlich ihr erstes Lebensjahr in Frankreich, Spanien, Portugal oder eben Marokko. Erst im darauffolgenden Jahr kehren sie wieder in ihre Brutgebiete zurück. Das weiß man deshalb so gut, da der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden seit 2017 ein Projekt zur Nachverfolgung bayerischer Brachvögel umsetzt. Das bayerische Donaumoos und der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sind ein Teil dieses Projektes. Wer mehr über die Vögel und das Projekt erfahren möchte, der darf sich gern bei der Unteren Naturschutzbehörde (Jan Tenner, jan.tenner@neuburg-schrobenhausen.de) oder beim LBV (Marie Heuberger, wiesenbrueter-donaumoos@lbv.de) darüber erkundigen