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Datum: 27.03.2023

So lassen sich Energiekosten im Betrieb optimieren

  • Wirtschaftsförderung des Landkreises bietet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ den Unternehmen eine Informations- und Austauschplattform
Bild vergrößern: Veranstaltungsreihe Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Wertvolle Informationen und Beispiele zur Optimierung der Energiekosten in ihrem Betrieb erhielten Unternehmer des Landkreises im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Nachhaltigkeit und Klimaschutz«. Dazu hatte die Wirtschaftsförderung des Landkreises zur Südstärke in Schrobenhausen eingeladen.

Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen hat im März die Veranstaltungsreihe „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ fortgesetzt. Schwerpunktthema war diesmal die Optimierung der Energiekosten in Betrieben. Die geladenen Unternehmer aus dem Landkreis waren zu Gast bei der Firma Südstärke in Schrobenhausen.

Dabei bot sich der Veranstaltungsort hervorragend dazu an, einen Blick in die Praxis zu richten. So führte Dr. Stefan Dick, Geschäftsführer der Südstärke GmbH, die 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch den Betreib und zeigte auf, welche Anschaffungen getätigt wurden, um den stark gestiegenen Energiekosten entgegenzuwirken. Beispielsweise wurde ein Nassderivate-Trockner zur Wärmerückgewinnung installiert. Erfolge können sich bereits sehen lassen, wie er in seinem Vortrag mit dem Titel „A bisserl was geht immer“ erläuterte. Er wies darauf hin, dass sich in der Regel rund 80 Prozent des Energieverbrauchs seines Unternehmens auf die Monate von September bis November konzentrierten, da die Landwirte in dieser Zeit ihre Kartoffelernte zur Weiterverarbeitung anlieferten. Um Kosten so gering wie möglich zu halten, hat die Südstärke GmbH eine Unternehmensstrategie z.B. bei der Wahl des Energieversorgers entwickelt. Wichtig war es dem Geschäftsführer zu erwähnen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Planungen zur Energieeinsparung mit einbezogen werden müssten, denn die wüssten ganz genau, „wo die Druckluft pfeift“. Abschließend riet er dazu, gerade bei Förderungen die Unterstützung durch eine Energieberatung einholen.

Als Referent geladen war auch Dirk Vogt vom Bundesverband der Energie-Abnehmer (VEA), der in seinem Vortrag darstellte, wie sich die Preisentwicklung am Energiemarkt für Strom und Gas in den letzten Jahren entwickelt hat. Dabei zeigte sich deutlich, dass im Jahr 2022 die Kostensteigerung des Stroms einige Unternehmen an ihre Grenzen brachte. Deshalb empfahl er, nicht zu lange mit einem neuen Vertrag zu warten und Beschaffungsstrategien zu entwickeln.
Ein Praxisbeispiel vom Energiemanagement in einem jungen und wachsenden Unternehmen gab Thomas Kürzinger, Geschäftsführer der Neuburger Formichem GmbH. Sein Unternehmen mit rund 140 Mitarbeitenden bearbeitet technische Chemieprodukte und bietet Serviceleistungen für die Chemische Industrie an. Kürzinger zeigte Maßnahmen auf, die im Unternehmen durchgeführt worden sind: Ausbau und Installation von Photovoltaik-Anlagen, die Umstellung auf LED-Lampen in den Produktions- und Lagerflächen auf 10.000 Quadratmetern, Installation von Bewegungsmeldern und die Anschaffung von vier Kompressoren. Darüber hinaus wurde der unternehmensinterne Fuhrpark zu 75 Prozent mit Elektro und Hybrid Fahrzeugen ausgestattet. Dazu wurden zehn Ladesäulen installiert. „Es gibt nichts, was nicht gefördert wird“, betonte Kürzinger und motivierte die Veranstaltungsteilnehmern, ebenfalls in dieser Richtung tätig zu werden.

Die Informationsrunde schloss Dr. Peter Wunsch, Projektmanager Technologie bei Bayern Innovativ, mit Tipps zu möglichen Herangehensweisen beim Optimieren der Energienutzung ab. Er hob dabei das Bayerische Förderprogramm für Energiekonzepte und kommunale Energienutzungspläne heraus. Betriebe sollen nicht danach schauen, wo es den höchsten Fördersatz gibt, sondern welche Förderung für welches Vorhaben die richtige ist. Man sollte sich die Frage stellen, welche Maßnahmen sich für den Betrieb wirklich lohnen und welches die möglichen Förderungen und deren Voraussetzungen dafür sind. Dr. Wunsch gab den Teilnehmern darüber hinaus einen Überblick über die Fördersätze und über die Inhalte eines Energiekonzeptes.
Abschließend hatte das Publikum in einer moderierten Runde die Gelegenheit, sich mit den Vortragenden auszutauschen.
Fortgesetzt wird die Veranstaltungsreihe im Juni und Oktober dieses Jahres mit den Themen Elektromobilität und Wasserstoffantriebe sowie das Nachhaltige Bauen. Termine werden auf der Homepage der Wirtschaftsförderung unter https://neuburg-schrobenhausen.de/wirtschaftsfoerderung bekannt gegeben.