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Datum: 28.02.2022

Jetzt beginnt die Amphibienwanderung

  • Untere Naturschutzbehörde bittet Verkehrsteilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit

Die Untere Naturschutzbehörde macht darauf aufmerksam, dass Ende Februar die Zeit der Amphibienwanderung beginnt und bittet deshalb die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit. Denn ab jetzt machen sich Frösche, Kröten, Unken und Molche auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Der Mensch nimmt sie dann am deutlichsten beim Froschkonzert wahr und auf den Straßen bei ihrer Wanderung zu den Laichgewässern.

„Amphibien sind wechselwarme Tiere, das bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur nicht selber regulieren können und von der Umgebungstemperatur abhängig sind. Das erklärt, weshalb sie mit den steigenden Temperaturen aus ihrer Winterstarre erwachen und sich unverzüglich auf die Reise zu ihren Laichgewässern machen. Meist geschieht das bei Regen und Nachttemperaturen ab fünf Grad“, erläutert Jan Tenner von der UNB und weist darauf hin, dass sich aus diesem Grund der Klimawandel bei den Amphibien besonders auswirke.

In Bayern leben 19 verschiedene Amphibienarten. Dazu zählen die Frösche, Kröten und Unken als sogenannte Froschlurche sowie die Molche und Salamander als Schwanzlurche. Sie sind sowohl Land- als auch Wasserbewohner und durchlaufen während ihres Heranwachsens eine erstaunliche Verwandlung: Vom Ei über die Kaulquappe bis hin zum erwachsenen Tier verändern sie ihre Gestalt komplett. Dabei haben fast alle Amphibien einen festen Jahresrhythmus und suchen im Frühjahr das Wasser auf. Arten wie die Erdkröte wandern dann konzentriert an wenigen Tagen, wohingegen der kleine Laubfrosch über mehrere Wochen eher unauffällig unterwegs ist.

Nach der Balz und der Fortpflanzung kümmern sich Amphibien nicht mehr wirklich um ihre Eier. In der Regel machen sich die Eltern dann auf den Weg in ihre Sommerquartiere. Sind dann ihre Jungen groß genug, wechseln auch diese – Hüpferlinge genannten Jungtiere - nach und nach in ihren Landlebensraum, wo sie sich für den Winter vorbereiten und alles fressen was in ihr Maul passt, denn Amphibien sind Fleischfresser. Ab September beginnen sie frostfreie Winterquartiere zu suchen und sich unter Steinhaufen, Baumstümpfen und in Erdlöchern, Höhlen und offenen Kellergewölben zurückzuziehen. Danach verfallen die Tiere von November bis März in eine Winterstarre und der Kreislauf beginnt von vorn.

„Amphibien sind Nützlinge“, betont Jan Tenner und erklärt, dass ihr Verschwinden ein empfindliches Loch in die natürliche Nahrungskette reißen würde. Alle Lurche fressen Käfer, Spinnen, Würmer, sie sind aber auch wichtige Beutetiere für vielerlei Vögel, Reptilien und Säugetiere. So hat jede einzelne Art ihre Bedeutung im Ökosystem, ihr Aussterben bedeutet stets einen Verlust für unsere Heimat und Erlebniswelt. Daher bittet die Untere Naturschutzbehörde die Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe beim Erhalt dieser wertvollen Arten: „Nehmen Sie bitte jetzt verstärkt Rücksicht beim Autofahren und helfen Sie den Amphibien, indem Sie ihnen Rückzugsorte schaffen.“