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Datum: 15.09.2022

Neuer Trend: Solarstrom vom Balkon

Schon in den zurückliegenden Jahrzehnten waren private Haushalte die Treiber der Energiewende. Sie lieferten die Hälfte des regenerativen Stroms, lange bevor sich die Erkenntnis in der Politik durchsetzte, dass Photovoltaik und Windkraft die Hauptrolle in der Energieerzeugung zukommt. Beim Versuch, möglichst jedes Potenzial auszuschöpfen, fällt der Blick auf kleine Anlagen wie Stecker-PV-Geräte („Balkon-Kraftwerke“).

„Strom selbst erzeugen und verbrauchen liegt im Trend. Eine Alternative zur großen Solaranlage auf dem Dach sind Stecker-Solargeräte für Balkon oder Terrasse“, erklärt Christoph Unterburger, Klimaschutzmanager im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Diese wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um und sind damit Strom erzeugende Geräte für den Eigenbedarf. Für Miet- und Eigentumswohnungen bedarf es vor Anbringen an der Balkonbrüstung oder der Hauswand der Zustimmung von Vermieter oder Eigentümergemeinschaft. Auf dem Balkon ist das Aufstellen eines Moduls ohne Zustimmung möglich.

Der selbsterzeugte Strom fließt in die Steckdose und versorgt von dort Fernseher, Kühlschrank oder Waschmaschine. „Achten Sie beim Kauf auf steckerfertige Geräte und auf die Einhaltung des Sicherheitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie“, so Unterburger. „Melden Sie Stecker-Solargeräte im Marktstammdatenregister, dem örtlichen Netzbetreiber und der Hausverwaltung an“.

Ein typisches Stecker-Solar-Modul ist einen Meter mal 1,70 Meter groß, hat eine Leistung von rund 300 Watt, kostet mit Wechselrichter etwa 500 Euro und erzeugt je nach Standort 200 bis 300 Kilowattstunden Strom im Jahr. Wenn das Gerät weniger als 800 Watt leistet und die Netzrückspeisung geringer als vier Prozent des Jahresstrombezugs ausfällt, ist jeder Zähler geeignet. Bei einer höheren Netzrückspeisung ist ein Zähler mit Rücklaufsperre nötig.

Die Energieberatung des Landkreises in Kooperation mit dem VerbraucherService Bayern hilft bei allen Fragen zum Thema Strom aus erneuerbaren Energien. Sie ist je nach Angebot kostenfrei oder kostenpflichtig (30 Euro). Eine Terminreservierung erfolgt über den Klimaschutzmanager des Landkreises Christoph Unterburger (Tel. 08431/57-184) oder den VerbraucherService (Tel. 0841/95159990). Die Anfrage kann auch online unter www.neuburg-schrobenhausen.de/klimaschutz oder per Mail an klimaschutz@neuburg-schrobenhausen.de erfolgen. Bürgerinnen und Bürger sollten eine Telefonnummer hinterlassen, mit der sie zurückgerufen werden können. Diese Bundesförderung für Energieberatung der Verbraucherzentrale erfolgt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.