Inhalt
Datum: 25.08.2022

Große Wertschätzung für Ehrenamtliche

  • Die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, stellt Laiendolmetscherin Surieh Mehri aus dem Landkreis in der Rubrik „Ehrenamt der Woche“ vor
Bild vergrößern: Große Wertschätzung für Ehrenamtliche © Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
Eva Gottstein (2.v.l.), Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, hat sich bei Surieh Mehri (Mitte) aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen über ihr Ehrenamt als Laiendolmetscherin erkundigt. Dazu stattete Gottstein Landrat Peter von der Grün (r.) sowie Emmy Böhm (l.), Leiterin des Ausländeramtes, und der hauptamtlichen Integrationslotsin Julia Brendel (2.v.r.) einen Besuch ab.

Tausende Ehrenamtliche engagieren sich im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen in den unterschiedlichsten Bereichen und tragen so zum Wohl der Allgemeinheit bei. Eine von ihnen ist die 21-jährige Informatikstudentin Surieh Mehri, die als Laiendolmetscherin aktiv ist und dort, wo ihre Unterstützung benötigt wird, von Persisch oder Dari ins Deutsche übersetzt.

Die aus Afghanistan stammende junge Frau hat ihre Qualifizierung zur Laiendolmetscherin über eine Initiative der hauptamtlichen Integrationslotsen am Landratsamt absolviert. Nun wird sie zum Tag des Übersetzens am 30. September 2022 in der Rubrik „Ehrenamt der Woche“ der Beauftragten der Bayerischen Staatsregierung für das Ehrenamt, Eva Gottstein, vorgestellt. „Ich danke Surieh Mehri für ihr ehrenamtliches Engagement. Als Laiendolmetscherin leistet sie einen wertvollen Beitrag bei der Integration neuer Mitbürgerinnen und Mitbürger, die aus dem Ausland zu uns kommen“, betont die Politikerin.

Um Surieh Mehri persönlich kennenzulernen, stattete Gottstein dem Landratsamt einen Besuch ab. Landrat Peter von der Grün sowie Emmy Böhm, Leiterin des Ausländeramtes, und die hauptamtliche Integrationslotsin Julia Brendel begrüßten den Besuch aus München herzlich. Der Landrat dankte der Landtagsabgeordneten für die Aufmerksamkeit, die sie dem Ehrenamt entgegenbringt: „Es ist wichtig, das bürgerschaftliche Engagement zum Thema zu machen und den Ehrenamtlichen Wertschätzung entgegenzubringen“. Eva Gottstein erklärte, dass sie sich als Sprachrohr der Ehrenamtlichen sehe und ihr deshalb der persönliche Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern so wichtig sei. Dabei zeigte sie sehr großes Interesse an den Laiendolmetschern im Landkreis und ließ sich ausführlich über deren Aufgabe berichten.
Surieh Mehri erzählte, wie sie auf das Ehrenamt aufmerksam geworden war. „Meine Familie ist 2011 aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Schon als Kind habe ich für meine Eltern zum Beispiel bei Ämtergängen übersetzt.“ Als sie dann im vergangenen Jahr auf die ehrenamtlichen Laiendolmetscher aufmerksam wurde, wusste sie: „Das könnte was für mich sein.“ Über die hauptamtlichen Integrationslosten am Landratsamt hat sie sich für eine Ausbildung beworben und konnte im vergangenen Jahr erfolgreich abschließen. Seither war sie schon einige Male als Übersetzerin in Schulen, beim Arzt oder im Landratsamt als Formularlotsin für afghanische Ortskräfte im Einsatz. „Durch die Ausbildung konnte ich meine Erfahrungen professionalisieren. Die neu gelernten Techniken erleichtern mir die Tätigkeit“, erklärt sie und ergänzt: „Es ist schön, den Menschen helfen zu können. Ich kann mich gut in die Lage der Leute hineinversetzen, wenn sie nicht verstanden werden und sie niemanden verstehen.“ Nach einem Auswahlverfahren zur persönlichen Eignung absolvieren die Laiendolmetscher eine Qualifizierungsmaßnahme, in der sie unter anderem Techniken des Dolmetschens lernen. Aber auch die eigene Migrationsgeschichte und Selbstreflexion sowie Schweigepflicht und Neutralität sind Teil der Qualifizierung. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen haben die Laiendolmetscherinnen und -dolmetscher eine Qualifizierungsmaßnahme in Kooperation mit der Diakonie Augsburg durchlaufen. Da der Bedarf weiterhin gegeben ist, wird es eine weitere Qualifizierungsstaffel geben. „Wir suchen noch interessierte Bewerberinnen und Bewerber“, erklärte Integrationslotsin Julia Brendel. Sie wies darüber hinaus noch auf ein weiteres Projekt des Landkreises hin: „Wir haben in diesem Jahr das Sprachcafé für Frauen in Neuburg gegründet. Es findet jeden Dienstag von 9 bis 11 Uhr im „das otto“ in lockerer Atmosphäre statt. Alle Frauen, die sich austauschen und so ihre Sprachkenntnisse üben wollen, sind herzlich willkommen.“

Wer sich über die Projekte der hauptamtlichen Integrationslotsen des Landkreises informieren möchte, meldet sich unter 08431/57 476 oder integrationslotsen@neuburg-schrobenhausen.de. Das Ehrenamt der Woche ist auf der Homepage der Ehrenamtsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung unter www.ehrenamtsbeauftragte.bayern.de zu finden.