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Datum: 17.03.2022

Gesundheitsexperten stützen Entscheidung des Kreistags zur Abgabe eines Angebots für die KJF Klinik

  • Landrat von der Grün: „Übereinstimmung bestätigt unseren Kurs“

Zur künftigen Ausgestaltung der Gesundheitsversorgung im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen haben sich weitere Experten geäußert. Dies geschieht vor dem Hintergrund der Ankündigung der KJF, die Klinik Sankt Elisabeth zu veräußern. Um die Situation aus allen Blickwinkeln zu betrachten und eine umfassende Analyse zu den möglichen Chancen und Risiken zu erhalten, setzt der Landkreis zusätzlich auf fachliche Expertise von außen.

So stehen dem Kreistag unter anderem Dr. Klaus Schulenburg vom Bayerischen Landkreistag und Jan Hacker, Chef der Oberender AG als Experten zur Verfügung und informieren die Kreisrätinnen und Kreisräte über die bundes- und landespolitischen Rahmenbedingungen sowie über aktuelle Entwicklungen und Trends der Krankenhauspolitik. Dazu zählen zum Beispiel Themen wie die Digitalisierung, Ambulantisierung oder Spezialisierung an den Kliniken.

Dabei sieht Klaus Schulenburg eine kommunale Trägerschaft für Krankenhäuser als die beste Lösung an: „Dafür spricht das vor allem in Bayern besonders stark ausgeprägte Verständnis der akutstationären Krankenhausversorgung als Aufgabe der Daseinsvorsorge. Dies gilt insbesondere für die Flächenversorgung im ländlichen Raum“, so Schulenburg. Damit werde auch die kommunalpolitische Verantwortung für das regionale Gesundheitswesen gestärkt und mögliche Renditen würden in der Region gehalten. „Zudem können mit der Verzahnung zu anderen kommunalen Politikfeldern wichtige Synergien geschaffen werden.“

Auch Jan Hacker sieht klare Vorteile in einer engeren Kooperation der Kliniken und bezeichnet eine mögliche Überführung der KJF Klinik in die Trägerschaft des Landkreises als eine große Chance für die Gesundheitsversorgung im Landkreis: „Heute sind die beiden Kliniken in Neuburg und Schrobenhausen als Wettbewerber aufgestellt. Hätten sie einen gemeinsamen Eigentümer, der den gesetzlichen Auftrag zur Sicherstellung der stationären Versorgung hat, könnte ein völlig neues Konzept entwickelt und umgesetzt werden, das den Bedarf des gesamten Landkreises in den Blick nimmt“, erklärt Hacker. Zeitlich passend würden die Voraussetzungen dafür gerade vom Gesetzgeber geschaffen. „Das Ziel, das medizinische und pflegerische Angebot im Landkreis für die Bevölkerung weiter aufzuwerten, ist gemeinsam deutlich besser erreichbar als gegeneinander“, so das Fazit.

Das sehen Landrat Peter von der Grün und die Mitglieder des Kreistags ganz ähnlich. „Ich freue mich, dass die Meinung der Experten, die die Situation von außen betrachten, so sehr mit unserer eigenen internen Einschätzung übereinstimmt. Das bestätigt unseren Kurs und zeigt, dass unsere Entscheidung, ein Angebot für die Klinik Sankt Elisabeth abzugeben, richtig ist“, so Landrat von der Grün abschließend.