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Datum: 04.04.2022

Ersatzneubau der Donaubrücke bei Bertoldsheim

Vorbereitungen für Absenkung des Wasserspiegels laufen

Die Arbeiten für den Ersatzneubau der Donaubrücke im Bereich der Staustufe Bertoldsheim laufen auf Hochtouren. In der vergangenen Woche sind die Bohrschablonen, die für den Bau der Bohrpfähle benötigt wurden, geborgen worden. Dazu waren temporäre Straßensperrungen erforderlich. In dieser Woche werden am nördlichen Widerlager Schalungs- und Betonierarbeiten durchgeführt und Vorbereitungen für die Herstellung der sogenannten Pfahlkopfbalken, wie Herstellung der entsprechenden Schalungen, getroffen. Straßensperrungen sind in dieser Woche voraussichtlich nicht erforderlich.

Nächster großer Arbeitsschritt ist die Errichtung der sogenannten Pfahlkopfbalken. Diese sind aus statischen Gründen erforderlich, zudem übernehmen sie praktische Funktionen. Beispielsweise nehmen sie den Eisstoßschutz auf, der bei einem eventuellen Zufrieren der Donau wichtig ist, um Schäden an der Konstruktion zu vermeiden. Darüber hinaus verhindern sie das Verhaken von Treibholz zwischen den Einzelpfeilern. Dabei ist es erforderlich, dass die Pfahlkopfbalken in das Wasser eintauchen.
Um diese Pfahlköpfe herzustellen, ist es zwingend erforderlich, den Wasserstand des Stausees für einen Zeitraum von rund sechs Wochen um rund 1,50 Meter abzusenken. Dies ist mit Auswirkungen auf die Natur und Landschaft verbunden und bedeutet einen Verlust an elektrischer Erzeugung des Kraftwerks.

Um Auswirkungen auf die Umwelt möglichst zu vermeiden oder gering zu halten, hat der Vorhabensträger, der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, frühzeitig Kontakt zu den betroffenen Fischern und zur Naturschutzbehörde gesucht und deren Wünsche, Anregungen und Bedenken gehört. Soweit möglich werden die Anregungen, wie ein langsamer, stufenweiser Abstau oder der Schutz von Altwässern aufgenommen. Die Maßnahme unterliegt einer wasserrechtlichen Genehmigung und wird durch eine ökologische Baubegleitung überwacht.
Der um 1,50 Meter abgesenkte Wasserspiegel wird voraussichtlich ab 11. April gelten. In den Nächten vom 9. auf den 10. und vom 10. auf den 11. April wird der Wasserspiegel in kleinen Schritten abgesenkt. Diese Vorgehensweise wurde in Absprache mit den Vertretern von Fischerei und Naturschutzbehörde gewählt, um Wasserlebewesen wie Fischen die Möglichkeit zu geben, leichter in das verbleibende Wasser abzuwandern.
Ende Mai soll der Wasserspiegel wieder auf das Normalmaß steigen.
Die Absenkung des Wasserspiegels ist allein durch die Baumaßnahme des Landkreises erforderlich und ausdrücklich nicht durch den Kraftwerksbetrieb Uniper veranlasst.

Der Ersatzneubau ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen. Damit wird die wichtige Nord-Süd-Verbindung für die nächsten Jahrzehnte zu einem leistungsfähigen Donauübergang ausgebaut und die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer durch eine getrennte Wegeführung wesentlich verbessert.